Installationen in Innen- und Außenräumen

2007/40-44
Öl auf lose installierten Leinwandbahnen, Blei.
Höhe durchweg 220 cm

Fünf Schutzbefohlene

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2000
Installation
Dispersionsfarbe auf Karton
Hanfseile, Findlinge vom Ort der Installation
Masse der Blätter: 90 x 70 cm

Sie werden uns überdauern

 
 

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1994/1995
Dispersionsfarbe, Klarlack, Spritlack auf verklebten aktuellen Tageszeitungen mit Gräuelberichten, aufgeschichtet in groben Holzkisten.
190 x 74 x60 cm
200 x 80 x 50 cm

Und Gott schläft? – Menschenopfer – Wegwerfmenschen

„Die Installation ‚Und Gott schläft‘ - Menschenopfer - Wegwerfmenschen" entstand nach dem ersten Selbstmordattentat in Israel. Ich sah mit Entsetzen im Fernsehen, wie Leute herumliegende Körperteile zusammensammelten. Und das war erst der Anfang. Gläubige Menschen mögen sich gefragt haben, wie Gott so etwas zulassen kann."   

Sabine Hoffmann

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„Liegen wachen
schlafen dahintreiben
zusammengeworfen an fremdem Ort
an den Rändern des Lärms
und der Stille
die Einsamkeit
der weiten Räume erfahren
und bei sich bleiben
inmitten der Menge."

Sabine Hoffmann

„Die Installation ‚Solitude – über das Schweigen in weiten Räumen‘ ist das Ergebnis konsequenter Weiterentwicklung meiner Arbeit mit Bodenbildern. Diese zeigen Teile vom Menschen – Arm, Kopf, Füße –, aber auch zusammengekauerte Gestalten, die gleichsam auf ihre Verwandlung warten. In „Solitude…" habe ich die strenge Rechteckform noch einmal aufgenommen, nun aber in einer dem Leben zugewandten Weise. Ich hatte Lust, für den liegenden Menschen, für mich selbst, eine lebensgroße Bettstatt zu gestalten. War es Zufall, dass sich die Idee ausgerechnet am 14.Juli 1989 in Paris formal konkretisierte?
Ein Bett allein genügte nicht. Das künstlerische Abenteuer begann mit der Entscheidung, viele solcher Liegestätten aufzureihen, um den wohl intimsten Teil unseres Tages- und Lebensablaufs vor der Öffentlichkeit auszubreiten. Eine weitere Herausforderung bestand darin, dieses unnatürliche, kollektive Schlafen in die Weite und Stille eines zweckentfremdeten Raums hineinzudenken. In meinen Bettplastiken fehlt die Figur, doch der Mensch ist durch seine spurenhafte Hinterlassenschaft gegenwärtig. Während der Arbeitsphase, im Herbst und Winter 1989/1990, ergab sich ein spannender Identifizierungsprozess, ein ständiger Dialog mit den in gewollter und immer wieder überprüfter formaler Reduktion geschaffenen Bett-Benutzern. Die Nummerierung der Kästen geschah ganz zum Schluss: den Davongegangenen sollte das Wiederfinden erleichtert werden.  
Das mitten in meine Arbeit die Fernsehbilder von Schlafsälen und Notquartieren für den Flüchtlingsstrom aus der DDR rückten, gab meiner Auseinandersetzung unversehens eine neue Dimension."

 

Sabine Hoffmann

„Das Thema ‚Liegen‘ spielt in meinem Werk eine wichtige Rolle. Parallel zu der Großinstallation "Solitude" entstand eine Vielzahl begleitender Arbeiten. In den ‚Wandbetten‘ und ‘Liege-Steinen‘ wurde das Liegen in einer Formen- und Farbvielfalt ausgedrückt, die in bewusstem Gegensatz zur linearen Strenge der Installation steht. Während ich mich bei ‚Solitude‘ täglich im Straßenbahndepot zwischen den dunklen Kästen aufhielt, kam der Wunsch auf, mit liegenden Steinblöcken zu arbeiten." (→ EURO TERRA)

Sabine Hoffmann

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„1996 kam mir der Gedanke, dass ‚livre catafalque‘ als letzte Verwandlungsstufe eigener Arbeiten, quasi works in progress, zu wählen. So gestaltete ich einen großen Metall-Katafalk für meine Installationsobjekte ‚TERRA AMATA III‘, die zuvor in Berlin auf dem ehemaligen Mauerstreifen zwischen Pariser und Potsdamer Platz installiert waren. Die flachen, wie plattgewalzten Torso-Objekte aus Berliner Tageszeitungen wurden anschließend im Atelier fest mit diesem Katafalk verbunden und haben so ihre endgültige Form gefunden. Während im Deutschen Katafalk lediglich ‚Gestell für den Sarg‘ bedeutet, hat es im Französischen viele Facetten. So auch die einer Bühne, einer feierlichen Präsentation, z.B. aus Anlass einer Ehrung oder des Gedenkens."

Sabine Hoffmann

 
 
 

„Meine Arbeit Vergangen – gegenwärtig ist dem Gedächtnis von Menschen gewidmet, die in meinem Leben – auf welche Art auch immer – eine Rolle gespielt bzw. wichtige Impulse gegeben haben. Dreizehn schemenhaft in Öl auf grobe Leinwand gemalte Figuren liegen aufgeschichtet auf einer dunklen Stahlkonstruktion, mit der Oberseite nach unten, so dass nur die durch die Leinwand gedrungenen Farbspuren sich abzeichnen. Aus dem Leben verschwunden, bleiben sie mir gegenwärtig – ohne jedoch Außenstehenden ihre Identität preiszugeben. Es handelt sich um eine sehr persönliche Gedächtnisarbeit."

 

Sabine Hoffmann

 
 
 

„Dem Untergang meiner Geburtsstadt Danzig in den letzten Kriegstagen 1945 habe ich das Livre catafalques Acht Danziger Nächte gewidmet. Acht Radierplatten aus Titanzink mit meinen Illustrationen zu einem Gedicht von Pablo Neruda über die Zerstörung der Stadt, die ich 1974 als Mappenwerk ‚Die Ruinen am Baltischen Meer‘ veröffentlichte, fanden ihren letzten Ort, unbrauchbar gemacht und verschraubt auf einem pultartigen Gestell, entstanden 1996."

Sabine Hoffmann

 
 
 

„Ebenfalls weit zurückliegende Arbeiten habe ich 1996 in neuer Form zu einem Livre catafalque verwandelt: es handelt sich um Probedrucke eines umfangreichen Zyklus von Kaltnadelradierungen mit dem Titel ‚Gestalt und Schicksal der Bäume‘, entstanden 1973 bis 1983, die übermalt und in Albumart auf dem Stahlpult zum Durchblättern angeboten werden."

 

Sabine Hoffmann

 
 
 

„Frühe Briefe und Zeitläufe umfassen abgeschlossene Kapitel des eigenen Lebenslaufs."

Sabine Hoffmann

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„Das gänzliche Weglassen des Menschenbildes schien mir in dieser Arbeit geboten. Hier stehen langgestreckte, leere Rechtecke für die heute noch sichtbaren Reste von KZ-Baracken; von dort sind bekanntlich Hunderttausende in den Tod getrieben worden. So verbot es sich, des Menschenwesens auch in noch so knapper Andeutung malerisch Erwähnung zu tun."

Sabine Hoffmann

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